Welche Bedeutung hat das Gleichnis vom ungerechten Verwalter?

Bibelstelle(n): Lukas 16,1-13

Wir können in dem "ungerechten" Verwalter ohne Frage eine tiefgründige Umkehr feststellen, das Tun eines erwachten Gewissens, das angesichts der Erwartung der Strafe nicht nur seiner Schuld bewusst wird, sondern auch sein Unrecht gegen andere gutmachen will. Wenn wir an den wohlbekannten Charakter orientalischer Beamter denken, welche ja ihre Einkünfte in der ungerechten Bedrückung und Ausbeutung ihrer Untergebenen suchten, wird uns das Gleichnis noch klarer. So ist in der Abänderung der Schuldscheine lediglich die Herabsetzung der eigenmächtig überhöhten Zinssumme auf die normale Basis zu suchen. So kann man auch das Lob des Hausherrn verstehen, und die Ausführungen des Herrn knüpfen sich dann in ungezwungener Logik an. Wenn Er in Vers 15 zu den Pharisäern, welche geldliebend waren, sagt: "Ihr seid es!", so ist obige Auffassung damit erhärtet. Die Pharisäer legten dem Volk große, nicht zu tragende Lasten menschlicher Gebote auf, rührten selbst aber keinen Finger, und machten so das göttliche Gebot zunichte. (Vgl. Mt 15,1-20; 23,4; Lk 11,37-54.)


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