Betrachtung über Apostelgeschichte (Synopsis)

Kapitel 3

Betrachtung über Apostelgeschichte (Synopsis)

In diesem Kapitel richtet der Geist sein Zeugnis an das Volk durch den Mund des Petrus. Gott handelte noch in Geduld gegen sein törichtes Volk – ja, mehr als in Geduld. Er handelte in Gnade gegen das Volk als solches, kraft des Todes und der Fürsprache Christi. Aber ach! es war vergeblich. Ihre ungläubigen Führer brachten das Wort zum Schweigen.

Die Aufmerksamkeit des Volkes wird durch ein Wunder gefesselt, das einem armen Lahmen, der allen bekannt war, die den Tempel besuchten, die Kraft wiedergab. Als nun die Volksmenge zusammenlief, um ihn zu sehen, verkündigt Petrus ihnen Christus. „Der Gott unserer Väter“, sagt er, „hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr zwar überliefert und angesichts des Pilatus verleugnet habt, als dieser urteilte, ihn loszugeben“ (V. 13). Sie hatten den Heiligen und Gerechten verleugnet – einen Mörder begehrt – den Fürsten des Lebens getötet; aber Gott hatte Ihn aus den Toten auferweckt. Und sein Name hatte den Lahmen durch den Glauben geheilt. Nun wollte Petrus gerne zugeben, dass sie es in Unwissenheit getan hätten, gleichwie auch ihre Obersten. Wir sehen hier, wie der Heilige Geist der Fürsprache Christi entspricht: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Zehntausend Talente waren sie schuldig, aber der große König erlässt sie ihnen und sendet die Botschaft der Gnade, die sie zur Buße ruft. Dies ist es, wozu Petrus sie einlädt: „Tut Buße und bekehrt euch, dass Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn, und er Jesus sende, den der Himmel empfangen muss bis zu den von Gott bestimmten Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon er durch den Mund der Propheten zuvor geredet hat“ (V. 19–21). Das will sagen: Er predigt den Juden als einer Nation Buße und verkündigt, dass auf ihre Buße Jesus, der zum Himmel aufgefahren sei, zurückkommen und die Erfüllung all der Segnungen, von denen die Propheten geredet hätten, zu ihren Gunsten stattfinden würde. Die Rückkehr Jesu zu diesem Zweck hing (und hängt noch) von der Buße der Juden ab. Inzwischen bleibt Er im Himmel.

Überdies war Jesus der Prophet, den Mose angekündigt hatte; und wer Ihn nicht hören wollte, sollte vom Volk ausgerottet werden (V. 22. 23). Seine Stimme erscholl noch in besonderer Gnade durch den Mund seiner Jünger. Alle Propheten hatten von diesen Tagen zuvor geredet. Sie waren die Kinder der Propheten – sowohl die natürlichen Erben der Segnungen, die jene für Israel angekündigt hatten, als auch der dem Abraham gegebenen Verheißungen eines Samens, in dem alle Völker gesegnet werden sollten. Folglich hatte Gott Ihn auch zu Ihnen gesandt, als Er seinen Knecht Jesum erweckte, um sie zu segnen, indem Er einen jeden von ihnen von seinen Bosheiten abwendete (V. 26). Mit einem Wort, das Volk wird eingeladen, durch Buße zurückzukehren und alle die Verheißungen, die Israel gegeben waren, zu genießen. Der Messias selbst würde vom Himmel zurückkehren, um ihre Segnung zu bewirken.

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