Betrachtung über das erste Buch Mose (Synopsis)

Kapitel 26

Betrachtung über das erste Buch Mose (Synopsis)

Gottes neue Offenbarung für Isaak

Hier (in 1. Mose 26) ersetzt Isaak den Abraham als den Erben auf Erden. Es ist eine neue Offenbarung, als Isaak selbst in einem fremden Land weilt, und sie ähnelt der, die zuerst dem Abraham gegeben wurde; nur war Isaak schon in Verbindung mit der Berufung Gottes, jedoch nicht im Genuss der Verheißung. Es war eine Hungersnot im Lande, und Isaak konnte dort nicht wohnen; nun geht er zu denjenigen, die einen Teil des Landes besaßen, aber keinen Anspruch darauf hatten, es waren die zukünftigen Feinde und Bedränger seines Volkes. Gott erscheint ihm aber dort und sagt ihm, er solle nicht in die Welt zurückkehren, sondern in dem Lande wohnen, von dem Er ihm sagen würde. Er wird in den himmlischen Örtern aufrechterhalten, aber immer noch als an einem Ort der Verheißung, doch sucht er ihn jetzt nicht als einen unbekannten, sondern immer noch als einen Gegenstand des Glaubens. Es war eine neue Berufung unter anderen Umständen (denn der Herr erschien ihm aufs neue), nicht um nach einem Lande zu reisen, sondern um dort zu wohnen, wo Er ihm zeigen würde, und nicht nach natürlichen Hilfsquellen (Ägypten) zu suchen. Er wollte nicht zurückgehen, sondern durch Glauben leben. Das Land wird aber auch gezeigt, und die Verheißungen in bezug auf Israel und auf die Nationen und auf das Land werden erneut gegeben. Für den Augenblick sollte er in dem Lande bleiben, wo er war, d. h. dort, wo die Philister waren. Auf diese Weise wurde ihm das ganze Land samt den Philistern gegeben, und er wohnte zu Gerar.

Isaaks persönlicher Wandel in Bezug auf den Glauben

Dies ist die Stellung Isaaks, so wie die erste Hälfte von Kapitel 1.Mo 12 die Stellung Abrahams schildert. Von Vers 7 bis zum Ende haben wir seinen persönlichen Wandel in bezug auf den Glauben, so wie wir den Wandel Abrahams im letzten Teil von Kapitel 12 haben, wie auch die Festsetzung dessen, was sein Teil in seiner Nachkommenschaft seinem Glauben gemäß sein sollte. Gleich Abraham versagt er und noch mehr in bezug auf Energie. Er verleugnet sein Weib, wie Abraham es getan hatte, und die von Abraham gegrabenen Brunnen läßt er in der Hand des Feindes: er hatte vor Abimelech im Glauben zu Gott versagt, und obwohl Gott zu ihm gesagt hatte: „Bleibe in diesem Lande“, muß er vor dem Willen Abimelechs weichen; darin wird er von Brunnen zu Brunnen gejagt, und er findet nur da Raum, wo der Philister Raum hat. In Beerseba, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, dort wo Abraham bei der Geburt Isaaks seine Grenzen mit Abimelech festgelegt hatte, begegnet Isaak Gott. Abraham hatte aber keine Anweisungen wegen seines Bleibens im Lande empfangen, und er hatte Abimelech wegen eines Wasserbrunnens zur Rede gestellt, den Abimelechs Knechte genommen hatten, und Abimelech hatte ihn zurückgegeben. Als Fremdling und nach Bedarf hatte Abraham alle diese Brunnen gegraben, und sie wurden nicht weggenommen; der einzige Brunnen, um den es Streit gab, war Beerseba, und den gab Abimelech auf. In der göttlichen Vorsehung war aber Beerseba, dem Glauben Israels gemäß, die Grenze des Landes, Bis David, der Darsteller Christi, kam, blieben die Philister auch da. Die, welche sonst die Erben des Landes waren, besaßen es nicht völlig. Dort erschien der Herr und segnete Isaak: dort ruhte Israel und betete an. Dieses Kapitel ist die Lebensgeschichte Isaaks; es entspricht der Lebensgeschichte Abrahams (die Kap. 12 u. 20).

Esaus Wege und Gedanken werden von gegenwärtigen Vergnügungen geleitet

Die Wege Esaus waren ebenso liederlich, wie seine Gedanken betreffs des Erstgeburtsrechts gottlos waren. Er heiratet Weiber des Landes.

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